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Der Mörder meiner Frau

Ein Krimi über die Veränderung

Prolog

Heute, ein Jahr nach dem Tod von Milena bin ich mir sicher, dass ich den Auftragsmord zu verantworten habe. Nicht direkt, aber so wie ein Anwalt die Kausalität einer Handlung beschreibt. Ursache und Wirkung; Aktion und Reaktion. Das Eine wäre ohne das Andere nicht möglich gewesen.

Ich schaue auf die Fotografie von Milena hinab, die ich in den Händen halte. Sie war jung und schön gewesen. Engel, wie auch Teufel zugleich. Bis zu dem Abend, in der ich sie in einer Bar kennenlernte, hatte ich noch nie guten Sex gehabt. Dies änderte sich in dieser Nacht. Milena zeigte mir erotische Spielereien, die ich nicht für möglich hielt. Heute weiß ich, dass es Professionalität war. Ich schaue wieder aus dem Fenster an dem ich stehe, auf die mit Nebelschwaden verhangenen Feldern hinaus. Hätte mir vor einem Jahr jemand gesagt, dass ich meine Persönlichkeit, meinen Charakter, vollkommen verändern würde, hätte ich ihm geantwortet, dass dies nicht ginge. Es würde immer ein Rest von Erziehung, Empathie, erlerntem und verinnerlichtem Anstand in mir zurückbleiben. Ganz und gar anders werden ginge nicht. Heute weiß ich, dass es geht.

Ich bin ein anderer Mensch.

(C) by Philipp Porter, Lützelbach

  (C) by Philipp Porter, Lützelbach