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Leseprobe

Hier finden Sie einige Leseproben.


J.K. - (4) Unter Verdacht Jochen Kraidler starrte auf das Display seines Smartphones und auf die eingegangene Bildnachricht. Er warf Hakim Mohammed Abdu-Jara, der gerade das Gerichtsgebäude durch die große Portaltür verließ, noch einen letzten, verärgerten Blick nach. Dessen letzte Worte waren eine Warnung gewesen, eine Drohung, die direkt an seine Person gerichtet war. Und dies konnte Kraidler ihm nicht einmal verdenken. Denn die Worte des Richters und das Urteil in der verhandelten Angelegenheit waren sehr deutlich gewesen und richteten sich nicht nur an seinen erstgeborenen Sohn, sondern auch an den Abdu-Jara-Clan selbst.

J.K. - (3) Ammut - Der Clan Der Anruf kam gegen 22:30 Uhr. Jochen Kraidler hatte gerade die Nachrichten gesehen und sich über die aktuellen Geschehnisse in der Welt informiert, als seine Frau ihm mit ernstem Blick das Telefon entgegenhielt. Er kannte diesen Gesichtsausdruck, der nichts Gutes verhieß. „Kraidler“, sagte er nur und lauschte in den Hörer hinein. „Ja, ich kenne den Mann.“ Angespannt hörte er weiter zu. Dann nickte er: „Warten Sie, bis ich vor Ort bin.“

J.K. - (2) Einfach nur Mord Jochen Kraidler saß an seinem Schreibtisch im LKA Erfurt und schaute sich Tatortbilder an. Er hielt ein Foto, das den Kopf eines Toten großformatig zeigte, in den Händen. Ein massiger, glatt rasierter Schädel mit einem auf den Hinterkopf tätowierten schwarzen Lorbeerkranz, in dem die Zahl achtundachtzig stand, war auf dem Bild zu erkennen. Und direkt in der Mitte des Lorbeerkranzes eine Einbuchtung. Unschwer war zu erkennen, dass der Schlag sehr heftig gewesen sein musste, denn die Schädeldecke war stark verformt und die Kopfhaut ringsum eingerissen.

J.K. - (1) Mord im Hainich Die Scheibenwischer knarrten über die Windschutzscheibe. Jochen Kraidler schaute dem linken Wischerblatt zornig hinterher. Bei nächster Gelegenheit würde er die Blätter austauschen müssen, auch wenn nur einer Ärger machte. Nicht nur das ewige Knarren nervte ihn, auch dass er bei Regen nicht mehr viel sah. Um Haaresbreite hätte er die Einfahrt in den schmalen Waldweg verpasst, der mit einem Pylon gekennzeichnet war.

Kurzgeschichten Die ersten dicken Regentropfen klatschen auf meinen Kopf. Ich sehe in die dunklen, fast schwarzen Wolken hinein. Es wird wohl nicht viel Zeit vergehen, bis es schütten wird. Mit beiden Händen fahre ich mir über meine nasse Glatze und ärgere mich, dass ich meinen Hut im Auto gelassen habe.

Luca Auf dem kleinen runden Dorfplatz, der genau in der Mitte von Dorndiel lag, standen fünf große Verkaufsstände auf der einen und zwei kleinere Holzbuden auf der anderen Seite. In den beiden Holzbuden wurden Kinderpunsch, Glühwein, Bratwürste, leckere Waffeln mit Puderzucker und wohlriechende Maronen verkauft.

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  (C) by Philipp Porter, Lützelbach